Es war kalt aber die Sonnenstrahlen kämpften tapfer durch den Nebel als ich am Morgen des 3. Oktober aufbrach. Mein Ziel war die 34. Steinetour und damit Lindewerra auf der anderen Seite der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Bereits vor zwei Jahren hatte ich durch Mario von der Steinetour erfahren. In diesem Jahr stand bereits die 34. Ausgabe an. Mit 12 Mann trafen wir uns an diesem Morgen in Heiligenrode. Nach einem gemeinsamen Foto teilten wir uns auf eine Gravel- und eine MTB-Strecke auf. Es warteten einige Steine auf uns. Ohne Garantie auf Vollständigkeit wären da: Sensenstein, Sichelstein, Steinberg(-Haus), Bilstein, Habichtsstein, Jugendburg Ludwigstein, Burg Hanstein.
Die ersten 15 km befanden sich noch in bekannten Gefilden. Danach ging es tiefer hinein in den schönen Kaufunger Wald. Immer hinauf, bis wir am Bilstein schließlich den nächsten Punkt der Tour erreichten. Was für ein Blick vom Aussichtsturm! Und danach? Was für eine Abfahrt ins Tal! In Hundelshausen wartete Marios Frau mit selbst gebackenem Kuchen und Nussecken auf uns. Was für ein Service! Und die Nussecken taten richtig gut. Denn zwei Anstiege warteten noch bis Lindewerra. Nach der Pause ging es steil hinauf und am beeindruckenden Gipsbruch vorbei. Am Habichtsstein noch ein Wiedersehen mit der MTB-Truppe und hinunter ging es an die Werra.











Als letzten Stein galt es noch, die Burg Hanstein zu erklimmen. Und der Anstieg hinauf nach Bornhagen hat es wirklich in sich. Neben der Burg gibt es dort noch eine „Sehenswürdigkeit“. Das Haus des Faschisten Björn Höcke. Genau, das mit dem Holocaust-Mahnmal im Nachbargarten. Vor der Abfahrt zurück zur Werra stand noch der Blick von der Teufelskanzel auf dem Programm. Lindewerra bereits vor Augen gab es noch einen großen Schwung, bevor wir uns alle wieder im Kanzelblick zum Essen trafen. Zwei stiegen dort auf das Auto um und für den Rest ging es auf anderer Strecke wieder nach Heiligenrode zurück. Aber auch der kürzere Weg wartet noch mit 400 hm. Im Vorfeld hatte ich überlegt, in Witzenhausen in den Zug zu steigen. Aber ich entschied mich, mit den anderen zu fahren und sollte so am Tagesende auf 126 km und 1700 hm kommen. Die längste Tour in meinem nicht besonders kilometerreichen Jahr.





Ich bin vor solchen Touren noch immer unsicher. Was sind da für Leute und in welchem Tempo fahren die so? Kann ich da mithalten? Gerade auf solchen Distanzen. Aber mal wieder war meine Angst unbegründet. Es waren sympathische Leute dabei und ich konnte ausreichend mithalten. Dazu wunderschöne neue Ecken und neu geknüpfte Kontakte. Die nächste, dann 35., Steinetour steht am 03. Oktober 2026 an.